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Meister Gichin Funakoshi

Auf dieser Seite ist Einiges über Meister Gichin Funakoshi, den Begründer des modernen Karate, zusammengetragen. Nach ihm wurde schließlich die Karate-Stilrichtung die wir trainieren  benannt: 

    Shotokan-Karate


 

 
Gichin Funakoshi & sein Leitsatz

"Das höchste Ziel im Karate-Do ist nicht der Sieg oder die Niederlage, sondern die Perfektion des menschlichen Charakters"
Gichin Funakoshi

Wer war Gichin Funakoshi?

Gichin Funakoshi (* 1868; † 1957) ist der Begründer des modernen Karate-Do. Aufgewachsen in Okinawa, gründete er das heute bekannte Karate im Shotokan-Stil und brachte die bis dahin im Geheimen trainierte Kampfkunst zu Beginn des 20.Jahrhunderts an die Öffentlichkeit. Dabei betrachtete er Karate nicht nur als Selbstverteidigungsmittel, sondern vielmehr auch als Werkzeug, um Körper und Charakter zu vervollkommenen. Nach seinem Tod entstanden zahlreiche Splitterorganisationen, die sich darauf berufen, den wahren Geist von Funakoshis Karate-Do verstanden zu haben, und von der JKA (Japan Karate Association) lossagten, um gegen deren "Versportlichung" oder Ähnliches zu protestieren. Fakt ist aber, das Funakoshi selbst einen einheitlichen Karatestil wünschte, wie man in seiner Autobiografie im Kapitel "Karate ist eins" nachlesen kann.

Obwohl er nach eigenen Aussagen in der Kindheit eher klein und kränklich war, fing er im Jugendalter unter Meister Yasutsune Azato an, Okinawa Karate zu erlernen. Obwohl er sich entschloss, Karate zu seinem Lebensweg zu machen, blieb Funakoshi beruflich fast immer Hauptschullehrer. Zuerst verbreitete er Karate auf Okinawa, wo er es dann auch schaffte, Karate in den Sportunterricht an der Schule zu integrieren. Später brachte er Karate nach Japan. Um sich seinen Lebensunterhalt zu verdienen, arbeitete er in Tokio als Hausmeister, Karatelehrer, Gärtner und Putzmann. Erst nachdem er es geschafft hatte, Karate in Japan bekannter zu machen, konnte er sich von seiner Tätigkeit als Karatelehrer ernähren. Der Stil wurde nach seinem Künstlernamen "Shoto", unter dem er Gedichte schrieb, und seinem ersten richtigem Dojo Shotokan (Kan = Halle) benannt. Zeit seines Lebens folgte Funakoshi einem strengen Ehrenkodex. So lehnte er es zum Beispiel ab, "schmutzige" Worte wie Socke oder Toilettenpapier zu benutzen. Auch war Funakoshi ein sehr friedfertiger Mann, der versuchte, den Kampf wann immer möglich zu vermeiden. So gab er zum Beispiel einmal Dieben den Kuchen, den er als Opfergabe für seine Ahnen vorgesehen hatte, nur um den Konflikt mit den beiden ihm wahrscheinlich unterlegenen Männer zu vermeiden.

Quelle: wikipedia.de

Funakoshi Gichin o Karate Do niju jo

In vielen Büchern über das Karate-Do tauchen die 20 Regeln von Gichin Funakoshi immer in leicht abweichenden Übersetzungen auf, hier die meist gebrauchten Übersetzungen.

  1. Karate Do beginnt mit Respekt und endet mit Respekt.  (karate wa rei ni hajimari rei ni owaru koto)
  2. Im Karate gibt es keinen ersten Angriff.  (karate ni sente nashi)
  3. Karate ist ein Helfer der Gerechtigkeit.  (karate wa gi no tasuke)
  4. Erkenne zuerst dich selbst, dann den anderen.  (mazu jiko o shire shikoshite hoka o shire)
  5. Die Kunst des Geistes kommt vor der Kunst der Technik.  (gijutsu yori shinjutsu)
  6. Lerne deinen Geist zu kontrollieren und befreie ihn dann.  (kokoro wa hanatan koto o yosu)
  7. Unglück geschieht immer durch Unachtsamkeit.  (wazawai wa ketai ni shozu)
  8. Denke nicht, das Karate nur im Dojo stattfindet.  (dojo no mi no karate to omou na)
  9. Karate üben heißt, ein Leben lang arbeiten. Darin gibt es keine Grenzen.  (karate no shugyo wa issho dearu)
  10. Verbinde dein alltägliches Leben mit Karate, dann wirst du geistige Reife erlangen.   (arayuru mono o karate kasase soko ni myomi ari)
  11. Karate ist wie heißes Wasser, das abkühlt, wenn du es nicht ständig warm hältst.   (karate wa yu no gotoku taezu netsu o ataezareba moto no mizu ni kaeru)
  12. Denke nicht an das Gewinnen, doch denke darüber nach, wie man nicht verliert.  (katsu kangae wa motsu na, makenu kangae wa hitsuyo)
  13. Wandle dich abhängig vom Gegner.  (teki ni yotte tenka seyo)
  14. Der Kampf hängt von der Handhabung des Treffens und des Nicht-Treffens ab.   (ikusa wa kyojitsu no soju ikan ni ari)
  15. Stelle dir deine Hand und deinen Fuß als Schwert vor.  (hito no teashi o ken to omoe)
  16. Wenn man das Tor zur Jugend verläßt, hat man viele Gegner.  (danshimon o izureba hyakuman no teki ari)
  17. Die Haltung des Anfängers muß frei sein von eigenen Urteilen, damit er später ein natürliches Verständnis   (kamae wa shoshinsha ni, ato wa shizentai)
  18. Die Kata darf nicht verändert werden, im Kampf jedoch gilt das Gegenteil.   (kata wa tadashiku, jissen wa betsu mono)
  19. Hart und weich, Spannung und Entspannung, langsam und schnell, alles in Verbindung mit der richtigen Atmung.  (chikara no kyojaku, karada no shinshuku, waza no kankyu o wasuru na)
  20. Denke immer nach, und versuche dich ständig an Neuem.  (tsune ni shinen kofu seyo)


Quelle: Shotokan no Hyakkajiten

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